REQUIEM FÜR EINEN POLNISCHEN JUNGEN

„Ich habe es nicht übers Herz gebracht, auf den lautlosen Tod eines kleinen Jungen mit gigantischem Aufwand zu reagieren und seine Ermordung zu beklagen, als gelte es, das Ohr einer schwerhörigen Gottheit zu erreichen.“ So schreibt der Komponist Dietrich Lohff über sein 1996 entstandenes „Requiem für einen polnischen Jungen“.  Acht poetische wie aufwühlende Texte von Opfern des Holocaust hat Lohff hier vertont, in einer klaren musikalischen Sprache, mit einem kleinen, bunt besetzten Orchester: Streicher, Bläser, Orgel und expressives Schlagwerk begleiten den Chor sowie eine Sopran- und eine Knabenstimme.

Die Komposition ist dem Andenken Wilm Hosenfelds gewidmet. Er ist uns als namenloser Hauptmann in dem Film „Der Pianist“ begegnet, in den Trümmern Warschaus am Kriegsende, als Retter des jüdischen Pianisten Vladimir Spielmann. Hosenfeld selbst geriet 1945 dann in sowjetische Kriegsgefangenschaft, wo er 1952 unter erbärmlichen Umständen umkam.

Die vertonten Gedichte finden Sie hier.

 

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